Hundertjähriger Krieg

Aufrüstung der Stadt Montivilliers gegen Henry IV. von England

Michel du Sablon – Paris, 26. Juli 1404

Manuscrit, Handschrift, Dokument: Hundertjähriger Krieg, Zertifikat von Michel du Sablon, königlicher Genereral-Steuereinnehmer unter Charles VI. von Frankreich: Aufrüstung von Montivilliers gegen Henry IV. von England, 26. Juli 1404. - Guerre de Cent Ans, certificat par Michel du Sablon, général-maître des monnaies du Roi Charles VI de France: l´armement de la ville de Montivilliers contre Henri IV d´Angleterre [Henry IV/ Henry Bolingbroke, maison de Lancaster], 26 juillet 1404. Quittance de 500 Livres donnés par Robert de Hotot, pour resister a l'emprise de Henry de Lencastre soy disant Roy d'Angleterre

Michel du Sablon [hier: Michiel du Sablon], maître général des monnaies des französischen Königs Charles VI. [le Bien-Aimé/ le Fou], bestätigt den Empfang von 500 Livres Tournois, die Robert de Hotot zur Aufrüstung der Stadt Montivilliers [hier: Moustiervillier von lat. Monasterum Villare] gegen Henry Lancaster beisteuert, ‚der sich König von England nennt' ["pour resister a l'emprise de Henry de Lencastre soy disant Roy d'Angleterre"]. Obwohl zwischen Frankreich und England seit 1386 ein Waffenstillstand galt, drohte aufgrund der Entwicklungen in England bereits 1403/04 eine Wiederaufnahme des Krieges: Henry IV. hatte 1399 den englischen König Richard II. gestürzt, dessen Gattin, die französische Königstochter Isabelle de Valois exiliert und deren Besitz konfisziert. Daraus entspann sich ein heftiger Konflikt zwischen England und Frankreich, der 1403/04 zu eskalieren drohte. Erst in letzter Minute konnte der geplante Aufmarsch der englischen Truppen durch eine Verlängerung des Waffenstillstands gestoppt werden. Der fragile Frieden ging jedoch bereits 1415 in die Brüche, als der Hundertjährige Krieg mit der verheerenden französischen Niederlage in der Schlacht von Azincourt in eine neue Phase trat.

Beschreibung der Handschrift

Signatur

LdF ms BR-0105

Handschriftentitel

Michel du Sablon – Guerre de Cent Ans: Quittance de 500 livres tournois donnés par Robert de Hotot;

Inhalt

Hundertjähriger Krieg: Aufrüstung der Stadt Montivilliers gegen Henry IV. von England;

• Historischer Kontext

• Transkription

• Quellen & Literatur

Dokument

Art/ Gattung

Zertifikat/ Empfangsbestätigung,
handschriftlich;

Aussteller/ Urheber

Michel du Sablon,
Maître général des monnaies du roi Charles VI;

Verfasser

unbekannt;

Empfänger

Robert de Hotot,
--;

Entstehungszeit/ Ort

26. Juli 1404,
Paris, Île-de-France/ Frankreich;

Signa

Signum

M. du Sablon,
für Michel du Sablon;

de Hotot,
für Robert de Hotot;

Kontrasignaturen/ Rekognition

keine;

Bescheibstoff

Material

Pergament;

Format/ Umfang

ca. 320 x 95 mm,
1p.;

Zustand

gereinigt;

Personen

in Zusammenhang mit diesem Dokument

Historischer Kontext

weiterführende Informationen

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Transkription

I.)Les commissaires ordonnés sur le fait de l'aide nouvelement mis sus pour resister à l'emprinse de Henry de Lencastre, soy disant Roy d'Angleterre, / II.)ont fait recevoir par Michiel du Sablon, receveur g[é]n[ér]al dudit aide, de Robert de Hotot, commiz à recevoir ycellui aide en la ville / III.)et eslection de Moustiervillier [lat. "Monasterum Villare" = Montivilliers], sur ce qu'il puet debvoir à cause de sa recepte, et dont ledit Michiel a pour ce baillé sa cedule / IV.)au contreroleur et en ceste miz son signe, la somme de cinq cens livres tournois par Macé Heron, tresorier des guerres du Roy nostre sire, / V.)pour bailler à Loys mons[ieur] de Bourbon. Escript à Paris, le vint six[iesme] jour de juillet, l'an mil CCCC et quatre [mil quatre cent quatre] /

VI.)(sfRote Fragmente und Spuren von drei Siegeln erkennbarsf)
    (sM. du Sablons)   (s[R] de Hotots)

 

Transkriptionsregeln

Die Textwiedergabe der Transkription erfolgt buchstabengetreu. Als Ausnahme sei hier die angepasste vokalische Wiedergabe von «U/ u» und die konsonantische Wiedergabe von «V/ v» genannt. In der Handschrift verwendete Majuskeln, Diakritika/ fehlende Diakritika, sowie römische Zahlen sind in ihrer jeweiligen Schreibweise übernommen. Desweiteren sind alle Ligaturen ausgeschrieben und die Schreibweise «∫s» als «ss» wiedergegeben.

Alle Kürzungen werden aufgelöst und durch [ ] in den Textverlauf eingefügt, ebenso Diakritika in Form von überschriebenen Vokalen, indem die hochgestellten Buchstaben nach dem Vokal ohne weitere Auszeichnung ins Wort eingefügt werden. Gleiches gilt für gekürzte Maße und Einheiten. Gedanken-/ Abschnittstrennungen in Form von « | » und/ oder « . » etc. werden durch die moderne Interpunktion ersetzt.
Die einzelnen Zeilen der Handschrift sind in römischen Zahlen I.), II.), III.) usw. nummeriert. Eine typografische Trennung erfolgt hier aus technischen Gründen in der Regel nicht. Bei mehrseitigen Dokumenten erhalten die einzelnen Transkriptionsabschnitte eine fortlaufende Foliierung [fol. 1v], [fol. 1r], usw., bzw. bei Briefen eine Kennzeichnung [aussen] / [innen]. Sollte eine zeitgenössische Foliierung erhalten sein, wird diese verwendet.
Bei Handschriften, die – mit Ausnahme von Kontrasignaturen – ausschließlich von einer Hand verfasst wurden, erfolgt kein weiterer Hinweis. Ansonsten erhalten die verschiedenen Hände eine Auszeichnung [h1] ... [/h1] | [h2] ... [/h2] | [h3] ... [/h3], usw..

Kommentare und Ergänzungen werden als solche gekennzeichnet und in [ ] in den Textverlauf eingefügt.


Buchstabenindex Transkription

Unsichere Lesungen, nicht lesbare Zeichen/ Wörter und Besonderheiten sind mit dem folgenden Buchstabenindex versehen:
 

F) fehlend

N) nicht erkannt

NB) fehlend (Beschädigung im Beschreibstoff)

ND) nicht erkennbar (Beschädigung/ Verschmutzung)

NT) Nachtrag

NV) nicht vollständig erkannt

SV) Siegelumschrift/ Siegelbild, verso

SR) Siegelumschrift/ Siegelbild, recto

ST) Streichung

U) unsichere Lesung

US) Unterstreichung

Buchstabenindex Dokument-/ Textaufbau

Die verschiedenen Textbereiche der vorliegenden Handschrift sind, insofern inhaltlich vorhanden, wie folgt ausgezeichnet:
 

bf) Beurkundungsbefehl

dt) Datum/ und Actum

h) Hervorhebung/ Auszeichnung

in) Invocatio

is) Inscriptio/ und Salutatio

it) Intitulatio, u.U. mit Devotions-/ Legitimationsformel

k) Kanzleizeichen

nr) Narratio

pb) Publicatio

r) Rekognition/ Recognitionszeile

s) Signatur/ Signumzeile

sg) Siegel

sfr) Siegel fragmentarisch erhalten

sf) Siegel nicht erhalten

sk) ungesiegelt


 

Unter anderem verwendete Quellen und Literatur

[1] Die Literaturangaben folgen nach Auswertung der Handschrift


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