Zu diesem Siegelabguss sind weitere Recherchen erforderlich. Bitte besuchen Sie uns in Kürze wieder: Kopie des in den Archives Nationales aufbewahrten Siegels des französischen Königs Louis IX., genannt ‚le Saint/ der Heilige‘ (1214-1270).
Das Siegel [von lat. sigillum ‚Bildchen‘] ist ein Insigne und damit eine Form der Beglaubigung von Urkunden. Ähnlich wie eine Unterschrift verleiht es einem Dokument seine Rechtskraft. Der älteste überlieferte Abdruck dieses Siegels findet sich auf einer Urkunde vom Dezember 1226 [Arch., nat. J 534 I 3 Nr. 16], die wenige Tage nach der Krönung des jungen Königs am 29. November 1226 verfasst wurde. Der jüngste heute bekannte Abdruck ist auf einer Urkunde vom August 1248 [Arch. nat., K 30 Nr. 17] erhalten. Dieses Siegel war jedoch noch 1250 in Gebrauch: In einem
Auf dem Siegelbild trägt Louis IX. trägt eine Krone mit drei Blüten und sitzt in einer Dalmatik mit weiten, bestickten Ärmeln, einem Mantel, der mit einer Lilienklammer an der rechten Schulter befestigt ist, und einem breiten, mit Lilien bestickten Alon, auf einem Stuhl mit zwei Katzenförmigen Protomen. In der rechten Hand hält er eine Blüte und ein großes Zepter mit Blumen in der linken Hand. Seine Füße ruhen auf einem Trittbrett.
Grand sceau du roi Louis IX de France;
Siegelabguss des französischen Königs Ludwig IX., gennant der Heilige;
• Historischer Kontext
• Traduction FR / translation EN
• Transkription
• Quellen & Literatur
Grand sceau,
Abguss des Originalsiegels
Arch., nat. D.41;
Roi de France,
FRANCORVM REX;
Louis IX.,
Roi de France;
1240;
Letzte überlieferte Verwendung:
1248;
Erste überlieferte Verwendung:
1248;
Majestät/ König,
Majesté;
Der König trägt eine Krone mit drei Blüten und sitzt in einer Dalmatik mit weiten, bestickten Ärmeln, einem Mantel, der mit einer Lilienklammer an der rechten Schulter befestigt ist, und einem breiten, mit Lilien bestickten Alon, auf einem Stuhl mit zwei Protomen in Form von Katzenköpfen. Er hält eine Blüte in der rechten Hand und ein großes Zepter mit Blumen in der linken Hand. Seine Füße ruhen auf einem Trittbrett;
LVDOVICVS DI GRA / FRANCORVM REX
Ludovicus dei gracia Francorum rex;
Latein;
Unziale;
Umschrift zwischen zwei Perlkreisen (Grènetis), jeder Kreis ist mit einem feinen äußeren Netz unterlegt;
rund;
82 mm;
Gips,
lackiert;
Mischung aus Schlamm und Harz, mit Bienenwachs überzogen;
Replik:
Abguss des Originals;
Der streng gläubige Monarch Louis IX. aus der Dynastie Capétienne (Kapetinger), der unter anderem zwei Kreuzzüge gegen Ägypten und Tunis anführte, wird zu den wichtigsten Königen des europäischen Mittelalters gezählt und führte Frankreich in ein goldenes Zeitalter (le siècle d’or de Saint-Louis).
Nach Tod Ludwigs IX. während des zweiten Kreuzzuges wurde aufgrund von Streitigkeiten zwischen Philippe III. und Charles d`Anjou, dem Bruder des verstorbenen Königs folgende Kompromisslösung für die Beisetzung gefunden. Das Fleisch sollte von den Knochen des Toten gelöst werden. Charles erhielt die Eingeweide und Philippe die Knochen, um sie in Saint-Denis in Frankreich beizusetzen.
Louis IX. wurde im Jahre 1297 von der römisch-katholischen Kirche heilig gesprochen, woraufhin die sterblichen Überreste zum Hochaltar umgebettet wurde. Mit Zustimmung des Papstes Clemens V. wurde 1306 der Schädel in die Sainte-Chapelle auf der Île-de-la-Cité in Paris umgebettet und die Kathedrale Notre-Dame erhielt eine Rippe als Reliquie. In späteren Jahren wurden weitere Reliquien des Heiligen Ludwig nach Schweden, Norwegen, Bologna, Prag und Ingolstadt verschenkt oder verkauft.
Während der französischen Revolution wurden die Reliquienschreine des Saint-Louis in Saint-Denis und in der Sainte-Chapelle vernichtet, nur die Reliquien in Notre-Dame blieben erhalten. Von dort aus gingen im letzten Jahrhundert weitere Schenkungen nach Montreal und Berlin.
Auch die Organe des Königs traten nach seinem Tod eine lange Reise an. Von Sizilien, wo sie bis auf das Herz mehrere Jahrhunderte verblieben, kamen sie im 19. Jahrhundert nach Gaeta, Rom und Garatshausen in Oberbayern. Von da aus wurden sie in die Kathedrale von Karthago verbracht, der Stadt in der Louis IX. 1270 verstarb. Aufgrund der Tunesischen Unabhängigkeit wurden die Organe 1956 nach Paris in die Sainte-Chapelle überführt, wo sie auch heute noch aufbewahrt werden.
[Hinweis: Diese Seite wird aktuell überarbeitet. Zu diesem Exponat sind weitere Recherchen erforderlich. Zusätzliche Informationen werden nach erfolgter Auswertung bereitgestellt. Besuchen Sie uns in Kürze wieder.]
Copie du grand sceau du roi de France Louis IX, dit 'le Saint' (1214-1270), conservé aux Archives Nationales.
Le sceau [du latin sigillum 'petite image'] est un insigne et donc une forme d'authentification des actes. Tout comme une signature, il confère à un document sa valeur juridique. La plus ancienne empreinte de ce sceau qui nous soit parvenue se trouve sur un document daté de décembre 1226 [Arch., nat. J 534 I 3 n° 16], rédigé quelques jours après le couronnement du jeune roi le 29 novembre 1226. L'empreinte la plus récente connue à ce jour est conservée sur un document d'août 1248 [Arch. nat., K 30 n° 17]. Ce sceau était cependant encore en usage en 1250 : dans un vidimus [n.d.t. : en latin nous avons vu] de mai 1266 [Arch. nat., J 259 n.1 bis], le roi affirme avoir vu « quasdam litteras suas sigillo antiquo sigillatas in castris in Egyptio juxta Mensoram anno Domini M° CC° quinquagessimo mense aprili datas ». [Note : M. Dalas].
Sur l'image du sceau, Louis IX porte une couronne à trois fleurs et est assis dans une dalmatique aux larges manches brodées, un manteau fixé à l'épaule droite par une agrafe de lys et un large alon brodé de lys, sur un siège avec deux protomés en forme de chat. Il tient une fleur dans la main droite et un grand sceptre fleuri dans la main gauche. Ses pieds reposent sur un marchepied.
Copy of the seal of the French King Louis IX, called ‘le Saint/the Saint’ (1214-1270), preserved in the Archives Nationales.
The seal [from the Latin sigillum ‘little image’] is an insignia and thus a form of authentication of documents. Similar to a signature, it gives a document legal force. The oldest surviving impression of this seal can be found on a document from December 1226 [Arch., nat. J 534 I 3 No. 16], which was written a few days after the coronation of the young king on 29 November 1226. The most recent impression known today is preserved on a document dated August 1248 [Arch. nat., K 30 No. 17]. However, this seal was still in use in 1250: in a Vidimus [note: lat. we have seen] dated May 1266 [Arch. nat., J 259 no. 1 bis], the king claims that he had seen ‘quasdam litteras suas sigillo antiquo sigillatas in castris in Egyptio juxta Mensoram anno Domini M° CC° quinquagessimo mense aprili datas’. [Note: M. Dalas].
On the seal, Louis IX wears a crown with three flowers and sits in a dalmatic with wide, embroidered sleeves, a cloak fastened to his right shoulder with a lily clasp and a broad alon embroidered with lilies, on a chair with two cat-shaped protomes. He holds a flower in his right hand and a large sceptre with flowers in his left hand. His feet rest on a footboard.
I.)LUDOVICVS . DI GRA . FRANCORVM . REX
Die Textwiedergabe der Transkription erfolgt buchstabengetreu. Als Ausnahme sei hier die angepasste vokalische Wiedergabe von «U/ u» und die konsonantische Wiedergabe von «V/ v» genannt. In der Handschrift verwendete Majuskeln, Diakritika/ fehlende Diakritika, sowie römische Zahlen sind in ihrer jeweiligen Schreibweise übernommen. Desweiteren sind alle Ligaturen ausgeschrieben und die Schreibweise «∫s» als «ss» wiedergegeben.
Alle Kürzungen werden aufgelöst und durch [ ] in den Textverlauf eingefügt, ebenso Diakritika in Form von überschriebenen Vokalen, indem die hochgestellten Buchstaben nach dem Vokal ohne weitere Auszeichnung ins Wort eingefügt werden. Gleiches gilt für gekürzte Maße und Einheiten. Gedanken-/ Abschnittstrennungen in Form von « | » und/ oder « . » etc. werden durch die moderne Interpunktion ersetzt.
Die einzelnen Zeilen der Handschrift sind in römischen Zahlen I.), II.), III.) usw. nummeriert. Eine typografische Trennung erfolgt hier aus technischen Gründen in der Regel nicht. Bei mehrseitigen Dokumenten erhalten die einzelnen Transkriptionsabschnitte eine fortlaufende Foliierung [fol. 1v], [fol. 1r], usw., bzw. bei Briefen eine Kennzeichnung [aussen] / [innen]. Sollte eine zeitgenössische Foliierung erhalten sein, wird diese verwendet.
Bei Handschriften, die – mit Ausnahme von Kontrasignaturen – ausschließlich von einer Hand verfasst wurden, erfolgt kein weiterer Hinweis. Ansonsten erhalten die verschiedenen Hände eine Auszeichnung [h1] ... [/h1] | [h2] ... [/h2] | [h3] ... [/h3], usw..
Kommentare und Ergänzungen werden als solche gekennzeichnet und in [ ] in den Textverlauf eingefügt.
Unsichere Lesungen, nicht lesbare Zeichen/ Wörter und Besonderheiten sind mit dem folgenden Buchstabenindex versehen:
F) fehlend
N) nicht erkannt
NB) fehlend (Beschädigung im Beschreibstoff)
ND) nicht erkennbar (Beschädigung/ Verschmutzung)
NT) Nachtrag
NV) nicht vollständig erkannt
SV) Siegelumschrift/ Siegelbild, verso
SR) Siegelumschrift/ Siegelbild, recto
ST) Streichung
U) unsichere Lesung
US) Unterstreichung
Die verschiedenen Textbereiche der vorliegenden Handschrift sind, insofern inhaltlich vorhanden, wie folgt ausgezeichnet:
bf) Beurkundungsbefehl
dt) Datum/ und Actum
h) Hervorhebung/ Auszeichnung
in) Invocatio
is) Inscriptio/ und Salutatio
it) Intitulatio, u.U. mit Devotions-/ Legitimationsformel
k) Kanzleizeichen
nr) Narratio
pb) Publicatio
r) Rekognition/ Recognitionszeile
s) Signatur/ Signumzeile
sg) Siegel
sfr) Siegel fragmentarisch erhalten
sf) Siegel nicht erhalten
sk) ungesiegelt
[1]Die Literaturangaben folgen nach weiterer Auswertung des Siegels